Ein Sport-BH ist wichtig und sinnvoll. Er kann die Eigenbewegung der Brust um bis zu 75 Prozent verringern und so das empfindliche Gewebe schützen. Im Vergleich: Ein normaler BH kann das nur bis zu 38 Prozent. Die britische Sportwissenschaftlerin Dr. Joanna Scurr hat in einem komplizierten Messverfahren herausgefunden, dass sich eine ungeschützte Brust bei jedem gelaufenen Kilometer durch ihre Bewegung bis zu 84 Meter bewegt.
Warum braucht die Brust Unterstützung?
Diese Unterstützung ist wichtig, da die weibliche Brust überwiegend aus Fett- und Bindegewebe sowie aus Drüsen besteht. Muskeln gibt es darin nicht, die Brust kann sich also nicht selbst stützen. Bei kleinen Brüsten mag das kein Problem sein, ab Körbchengröße C wird es hingegen schwierig: Das Gewebe kann bei extremen Bewegungen der Brüste verletzt werden. Und je schwerer die Brust, umso größer ist auch die Gefahr, Schulter- und Nackenverspannungen oder sogar Rückenschmerzen zu bekommen, wenn sie nicht vernünftig gestützt wird. Das gilt im Alltag – und beim Sport erst recht.
Doch nicht nur die Bewegung wird durch einen speziellen BH reguliert, auch der Feuchtigkeitsausgleich wird optimiert – zumindest, wenn der Sport-BH aus hochwertigem und atmungsaktivem Funktionsmaterial besteht. In einem normalen BH kann sich hingegen die Hitze stauen, was zu einer erhöhten Schweißproduktion führt. Wer viel Sport treibt, fördert so unter Umständen Reibungen der Haut und es können leichte Entzündungen entstehen. Bei Sport-BHs ist das – durch ihren die Brust vollständig umschließenden Sitz – so gut wie ausgeschlossen.
Damit der BH beim Sport optimal sitzt und stützt, ist es wichtig, beim Kauf auf den richtigen Unterstützungsgrad zu achten. Bei den meisten Herstellern gibt es drei Abstufungen.
Level 1 ist dabei für leichten Sport wie Gymnastik, Yoga oder Pilates gedacht.
Außerdem genügt Level 1 bei den meisten Sportarten für die Körbchengrößen A und B.
Level 2 ist perfekt für Sportarten mit mittlerem Bewegungsgrad geeignet. Dazu gehören zum Beispiel Spinning oder auch Skifahren, Schlittschuhlaufen oder Fitness.
Level 3 sollte auf jeden Fall bei Sport mit Körbchengrößen ab D gewählt werden. Bei kleinen Körbchengrößen wird er bei bewegungsintensivem Sport wie Joggen oder Seilspringen empfohlen.
So misst man seine Brust richtig aus
Wer seine Körbchengroße nicht genau kennt, sollte vor dem nächsten BH-Kauf unbedingt nachmessen oder im Fachgeschäft messen lassen. Wer selbst messen möchte, legt sich ein Maßband einmal direkt unter die Brüste und einmal an die voluminöseste Stelle auf der Brust (in Höhe der Brustwarzen). Das Maßband sollte dabei nicht zu strammgezogen werden, damit der BH die Brust später nicht quetscht. Beim Messen aufrecht stehen und gleichmäßig atmen.
Der erste Wert, der sogenannte Unterbrustumfang, gibt die Zahl für die BH-Größe an. Also 70 oder 75 oder 90. Dieser Wert wird jeweils in Schritten von 5 Zentimetern erhöht. Hat man mit dem Maßband zwischen 80 und 85 Zentimeter gemessen, ist die BH-Größe gerundet 80. Ab 85 Zentimetern ist die BH-Größe 85, ab 90 Zentimetern 90.
Der zweite Wert ist die Körbchengröße. Um sie zu ermitteln, zieht man den Wert des Unterbrustumfangs vom zweiten (an der vordersten Stelle der Brust gemessenen) Wert ab. Um die Körbchengröße aus dieser Zahl zu bestimmen, gibt es eine Tabelle. Dort findet man zum Beispiel bei der Körbchengröße A einen Wert von 12 Zentimetern. Je Körbchengröße kommen dann 2 Zentimeter hinzu, sodass Körbchengröße C zum Beispiel aus 16 Zentimetern resultiert.