Was früher die Rolex, Breitling oder Patek Philippe war, ist heute die Solar-Smartwatch aus Titan – zumindest sind wir auf dem Weg dahin. Ja, sie sind mittlerweile rar geworden: die analog tickenden, technischen Meisterwerke, die nichts weiter können, als die Uhrzeit und das Datum anzuzeigen. Immer häufiger werden sie durch nicht weniger technisch raffinierte Smartwatches ersetzt, die Trägerinnen oder Trägern in nahezu allen Situationen mit umfassenden Daten und Tipps das Leben und auch das Training leichter machen wollen. Doch wann lohnt sich eine Investition und wie viel Technik steckt mittlerweile in Smartwatches?
Was können Smartwatches?
Die Uhren sind in der Regel mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet, die Bewegung, Herzfrequenz, Schlafmuster und andere gesundheitsrelevante Daten erfassen können. Modelle der Luxusklasse können außerdem häufig einen Wert zur Blutsauerstoffsättigung errechnen. Die allermeisten Geräte sind in der Lage, mit dem Smartphone zu kommunizieren und über eingehende Anrufe, Nachrichten oder Benachrichtigungen zu informieren. Die Integration von Fitness-Apps ermöglicht den Smartwatches, sportliche Aktivitäten und Fortschritte zu verfolgen, die man später auf dem Smartphone oder Computer detailliert analysieren kann.
Einige Smartwatches bieten auch GPS-Funktionen, um die zurückgelegte Strecke und Geschwindigkeit beim Laufen, Radfahren, Wandern bis hin zum Kanufahren zu messen. Aus der Kombination von erhobenen Gesundheitsdaten und der Sensor- und GPS-gestützten Aktivitätsmessung errechnen die Uhren Empfehlungen, wann man ruhen sollte und wann der beste Zeitpunkt ist, die Trainingsintensität eine Stufe höher zu schrauben.
Die Akkulaufzeiten der Uhren variieren meist zwischen 2 und 20 Tagen – je nach Modell und Nutzungsverhalten. Kleine Solarzellen um die Lünette herum ermöglichen bei Luxusmodellen sogar nochmals erhöhte Laufzeiten.
Für welche Sportarten machen Smartwatches besonders viel Sinn?
Im Prinzip können Smartwatches für alle Sportarten genutzt werden. Sie sind aber besonders für Aktivitäten geeignet, bei denen eine genaue Überwachung der Herzfrequenz und anderer Gesundheitsparameter von Vorteil ist. Trainiert man beispielsweise auf ein bestimmtes Laufziel wie einen Marathon hin, kann die Uhr gute Anhaltspunkte zum aktuellen Trainingslevel geben. Außerdem ermöglicht sie, sich bewusst an spezielle Trainingsmethoden wie ein Low-Heart-Rate-Training halten zu können, da sie der Trägerin oder dem Träger in Echtzeit beispielsweise die Herzfrequenz anzeigt. Die Intensität kann dann je nach Datenlage gesteigert oder gesenkt werden – der Trainingseffekt erhöht sich.
Die Möglichkeit, GPS-Daten zu erfassen, ist besonders für Outdoor-Aktivitäten wertvoll, da die Daten genaue Informationen über die zurückgelegte Strecke und Geschwindigkeit liefern. Rad- oder Laufrouten lassen sich so unkompliziert teilen, nachverfolgen und Trainings besser miteinander vergleichen. Beim Wandern hilft die GPS-Funktion zusätzlich bei der Navigation.
Was ist bei einer Smartwatch wichtig?
Nicht nur gibt es unterschiedliche Hersteller, sondern auch die Modellauswahl hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Es gibt jedoch mehrere Kriterien, mit denen man sich vor dem Kauf sicher durch den Angebotsdschungel navigieren kann:
1. Akkulaufzeit
Eine angemessene Akkulaufzeit ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Uhr den ganzen Tag und während langer Trainingseinheiten funktioniert, ohne ständig aufgeladen werden zu müssen. Sind häufige Bergwanderungen geplant oder soll die Uhr nur gelegentlich für die Feierabendrunde auf dem Rad genutzt werden?
2. Kompatibilität
Die Smartwatch sollte mit dem eigenen Smartphone und den bevorzugten Fitness-Apps kompatibel sein, um die gewünschte Bandbreite der Funktionen nutzen zu können.
3. Wasserdichtigkeit
Besonders für Wassersportarten oder Regenläufe ist es wichtig, dass die Uhr wasserdicht ist und den Anforderungen standhält. In der Regel erfüllen bereits viele Einstiegsmodelle dieses wichtige Kriterium.
4. Vielfalt der Ausstattung und Sensoren
Eine Herzfrequenzmessung sollte immer an Bord sein, da dieser Sensor die Erhebung und Errechnung elementarer Gesundheitsdaten ermöglicht. Ob die Uhr weitere Funktionen wie GPS oder die Messung der Blutsauerstoffsättigung beherrschen muss, hängt von den geplanten Einsatzbereichen ab. Wer die Uhr beispielsweise nur im Fitnessstudio nutzt, benötigt eher keine GPS-Funktion und spart so einige Euro in der Anschaffung.
Wie zuverlässig sind die Gesundheitsdaten einer Smartwatch?
In den letzten Jahren hat sich die Genauigkeit der Sensoren verbessert, aber es gibt immer noch Unterschiede zwischen verschiedenen Modellen und Herstellern. Allgemein weisen viele Modelle aber eine gute bis sehr gute Genauigkeit auf – verglichen mit Spezialmessgeräten. Es ist dennoch ratsam, vor dem Kauf möglichst unabhängige Tests und Bewertungen zu lesen, um ein Gerät mit zuverlässigen Daten zu wählen.
Wie gut können Features der Smartwatch zum Sport motivieren?
Die Verwendung einer Smartwatch kann eine nachgewiesen positive Wirkung auf unsere sportliche Motivation haben. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Prinzip der Selbstüberwachung und Selbstverstärkung. Wenn man sportliche Aktivitäten und Fortschritte aufzeichnen und visualisieren kann, ist man eher dazu geneigt, die eigenen Ziele zu verfolgen und die Leistung zu verbessern. Die Möglichkeit, Trainingsdaten zu analysieren und zu teilen, kann auch einen gesunden Wettbewerb mit anderen Sportbegeisterten oder Freundinnen und Freunden fördern sowie zu mehr Engagement anspornen.